. Die Gartenwelt . Wandbrunnen im Garten von Dr. Hugo Henkel, Düsseldorf. in Zementbecken, die den Formen kleiner Wiesenteiche oder Tümpel nachgebildet sein sollen, mit einem ärmlichen Spring- strahl und mit Einfassungen von unbearbeiteten Fels- und Grottensteinen, einem Wasserzufluß in einer mit den gleichen Mitteln geschmückten Zementrinne und einer romantischen Quelle, die einem Steinhaufen entspringt. Nur in Ausnahme- fällen findet man eine architektonisdie Lösung, die als ein- wandfrei bezeichnet werden kann. Wenn man sich vor Augen hält, welche Bedeutung die Wasserbecken und Wasserkünste


. Die Gartenwelt . Wandbrunnen im Garten von Dr. Hugo Henkel, Düsseldorf. in Zementbecken, die den Formen kleiner Wiesenteiche oder Tümpel nachgebildet sein sollen, mit einem ärmlichen Spring- strahl und mit Einfassungen von unbearbeiteten Fels- und Grottensteinen, einem Wasserzufluß in einer mit den gleichen Mitteln geschmückten Zementrinne und einer romantischen Quelle, die einem Steinhaufen entspringt. Nur in Ausnahme- fällen findet man eine architektonisdie Lösung, die als ein- wandfrei bezeichnet werden kann. Wenn man sich vor Augen hält, welche Bedeutung die Wasserbecken und Wasserkünste seit dem Ende des 15. bis zum 18. Jahrhundert, während der Barockrenaissance und der Rokokoperiode in den Gärten Italiens, dann auch Frank- reichs und Deutschlands erlangten, muß man ein Gefühl der Beschämung empfinden, wenn man mit diesen Höchstleistungen vergleicht, was unsere Zeit darin gebracht hat. Man wird einwenden können, daß ein Springbrunnen in guter Ausführung, zumal jetzt, unerschwinglich teuer sei, daß die Preise für das Wasser, besonders aus den kommunalen Leitungen, dauernd in die Höhe gehen, daß an vielen Orten ein Wasser- mangel bestehe und man daher aus diesen oder anderen Gründen von solchen Anlagen absehen müsse, auch ganz gut oder besser anderen Gartenschmuck ver- wenden könne. — Ich möchte, um es vorweg zu sagen, der Ansicht zuneigen, daß unserer Zeit die Tradition fehlt und damit vielfach das Unvermögen verbunden ist, die Behandlung des Wassers in Brunnen und Becken formsicher zu lösen. Das Wasser diente im Renaissancegarten in erster Linie dem Kunstgenuß. Die Verwendung zur Belebung und Steigerung der Vegetation trat dagegen so weit zurück, daß der Nutz- zweck das ästhetische Empfinden nicht offen- kundig beeinträchtigen konnte. Der ganze Garten ist belebt mit springenden, rauschen- den, spritzenden und glitzernden Wasser- fäden, vielfach in Verbindung mit Terrassen, Grotten, Becken, anderen Gartenarchitek- turen und


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