. Die Gartenwelt . Ginkgo biloba, vermutlich ältester weiblicher Baum, Botanischen Garten zu Leiden (Holland). Ginkgo biloba (Zweig und Früchte). der Osten den westlichen Nachbar, was die erfolgreiche Ein- führung des Baumes anbetrifft. Nach der sicher vertrauens- würdigen Auskunft des Leiters des Königlichen Kew-Gardens sandten schon 1781 die Herren Loddiges Ginkgo (ver- mutlich Samen) nach Schönbrunn. Wenn der Ginkgobaum erst 1799 im Botanischen Garten, wie Kerner, auf Nikol. Jos. Jacquin gestützt, erzählt, gepflanzt worden ist, so wird er vermutlich nicht aus Japan oder, wie ich auf Grund d


. Die Gartenwelt . Ginkgo biloba, vermutlich ältester weiblicher Baum, Botanischen Garten zu Leiden (Holland). Ginkgo biloba (Zweig und Früchte). der Osten den westlichen Nachbar, was die erfolgreiche Ein- führung des Baumes anbetrifft. Nach der sicher vertrauens- würdigen Auskunft des Leiters des Königlichen Kew-Gardens sandten schon 1781 die Herren Loddiges Ginkgo (ver- mutlich Samen) nach Schönbrunn. Wenn der Ginkgobaum erst 1799 im Botanischen Garten, wie Kerner, auf Nikol. Jos. Jacquin gestützt, erzählt, gepflanzt worden ist, so wird er vermutlich nicht aus Japan oder, wie ich auf Grund der holländischen Abstammung des gedachten „Linne von Oesterreich" mutmaße, nicht aus Holland bezogen worden sein, sondern von Schönbrunn. Auch der letztgenannte Baum war männlichen Geschlechts, und 1819 pfropfte man ihm, ebenso wie es erst elf Jahre später in Montpellier geschah, unten weibliche Reiser ein. Woher sie stammten, teilte K e r n e r nicht mit, und meinen Erkundigungen wurde Aus- kunft nicht zuteil. Von Bourdigny könnten sie bezogen worden sein, näher aber liegt die Annahme, daß sie aus Prag stammen. Es befindet sich nämlich dort im Fürstlich Lobko- witzschen Garten ein majestätischer Baum (Abb. S. 590), der etwa 18 m hoch, im Stammumfang 2 m messend, recht wohl älter sein kann als der Baum in Bourdigny und dieser seiner Gefährtin das Recht der splendid isolation in Europa streitig macht. Dieser Baum ist ebenfalls weiblich, und daß er umgekehrt unten männliche aufgepfropfte Zweige trägt, läßt meines Erachtens vermuten, daß man vielleicht gleichzeitig die beiden entgegengesetzten Experimente anstellte, beide „kreuzte". So lange die „ältesten Leute" zurückdenken können, trug dieser Baum Früchte, vermutlich schon vor 1835. Aus dem Oktober 1910 stammen die, welche ich im obigen Bilde zeigen kann. Woher der Fremdling kam, war ebensowenig zu ermitteln, wie die Geschichte eines ebenfalls weiblichen, anscheinend etwas jün


Size: 2244px × 2227px
Photo credit: © The Bookworm Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18