. Die Gartenwelt. Gardening. 250 Die Gartenwelt. XXIV, 27 bilden sid» wohl jedes Jalir eine Anzahl neuer junger Triebe, welche aber meistens zu schwach sind um Blumen zu erzeugen, oder aber die Pflanzen setzen Knospen an, welche sich im Frühjahr aus Mangel an Kraft und Nahrung nicht wohl entwickeln können. Zur Zeit der Entwicklung ist ein leichtes Düngen mit Nährsalz recht angebracht. So in richtigem Boden gepflanzt, blüht der Enzian überreich, und die oft gehörte Klage, G. acaulis blühe in der Kultur undankbar, ist völlig hinfällig. Gibt es doch kaum eine Alpenpflanze, die jedes Jahr so reich


. Die Gartenwelt. Gardening. 250 Die Gartenwelt. XXIV, 27 bilden sid» wohl jedes Jalir eine Anzahl neuer junger Triebe, welche aber meistens zu schwach sind um Blumen zu erzeugen, oder aber die Pflanzen setzen Knospen an, welche sich im Frühjahr aus Mangel an Kraft und Nahrung nicht wohl entwickeln können. Zur Zeit der Entwicklung ist ein leichtes Düngen mit Nährsalz recht angebracht. So in richtigem Boden gepflanzt, blüht der Enzian überreich, und die oft gehörte Klage, G. acaulis blühe in der Kultur undankbar, ist völlig hinfällig. Gibt es doch kaum eine Alpenpflanze, die jedes Jahr so reichlich und dankbar blüht, wie gerade der stengellose Enzian. An Schönheit und Blütenreichtum kann G. verna L. in jeder Hinsicht mit G. acaulis wetteifern. Der Frühlingsenzian ist in Mittel- und Südeuropa auf höher- gelegenen, feuchten Wiesen weit verbreitet. Im Schwarz- walde kann man ihm häufig begegnen, und stellenweise wirken seine tief dunkelblauen Einzelblütchen im April— Mai wohltuend auf das Auge des Wanderers. Im Alpen- garten findet man diesen lieblichen kleinen Enzian sehr wenig. Warum nur, ich könnte ihm nichts Uebles nachsagen. Habe ich ihn doch jahrelang gepflegt, beobachtet und mich immer wieder und wieder über den kleinen Frühlingsenzian freuen können. In halbschattiger, etwas feuchter Lage fühlt er sich am wohlsten. Wie G. acaulis, so blüht auch er teilweise im Herbst zum zweiten Male. Unser zweites Bild zeigt G. Oliven eine in der Kultur noch selten anzutreffende, aber schöne Art aus Mittelasien. Die 25—30 cm hohen Stiele tragen dichte lichtblaue Blüten- knäule. Für landschaftliche Gärten oder größere Anlagen haben wir in G. asclepiadea eine vorzügliche Pflanze für den Spätsommerflor. Truppweise zwischen kleinen Gehölzgruppen oder an halbschattig-feuchter Stelle mit Farnen gemischt unter- gebracht, an geeigneter Stelle im Alpengarten, überall wird sich der Schwalbenwurz-Enzian Liebhaber erwerben. In den mittel-, süd- und


Size: 1916px × 1304px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18