. (Fig. 69 b) rinnen, welches einen oberen Siebboden (a) mit Röhrchen (c) zum Ent- weichen der Luft besitzt, sowie seitliche Luftlöcher (ee), unter diesen einen zweiten Sieb- boden und ein Abzugsrohr (g) für den fertigen Essig. Ein solches Fass heisst Essigbildner. Prüfung des Essigs: Er darf sich nicht trüben mit H2S (dunkle Trübung: Schwermetalle), keinen bedeutenderen, scharf- schmeckenden Rückstand beim Verdampfen hinterlassen (scharfe Pflanzenstoffe), nur geringe Mengen schwefelsaurer Salze und Chloride enthalten, muss eine „. fiQ alkalische Asche geben (neutrale £' oder saure Reaktion: f


. (Fig. 69 b) rinnen, welches einen oberen Siebboden (a) mit Röhrchen (c) zum Ent- weichen der Luft besitzt, sowie seitliche Luftlöcher (ee), unter diesen einen zweiten Sieb- boden und ein Abzugsrohr (g) für den fertigen Essig. Ein solches Fass heisst Essigbildner. Prüfung des Essigs: Er darf sich nicht trüben mit H2S (dunkle Trübung: Schwermetalle), keinen bedeutenderen, scharf- schmeckenden Rückstand beim Verdampfen hinterlassen (scharfe Pflanzenstoffe), nur geringe Mengen schwefelsaurer Salze und Chloride enthalten, muss eine „. fiQ alkalische Asche geben (neutrale £' oder saure Reaktion: freie Mineralsäuren) und 6% Essigsäure enthalten (10 g Essig müssen sich mit 10 ccm Normalkali sättigen). § 230. Theorie der Essigbildung. Wenn der Weingeist in Essig- säure übergeht, so verliert er zwei Atome Wasserstoff und nimmt an deren Stelle ein Sauerstoffatom auf. Hiernach besteht die Essigbildung aus zwei Momenten: aus der Oxyda- tion zweier Wasserstoffatome, welche als Wasser austreten, und an deren Stelle ein Sauerstoffatom eintritt. Auf der Mitte zwischen" beiden, zeitlich auf einander folgenden Momenten steht ein Körper, das Aldehyd*) (C2H40), welches weniger Wasserstoff wie der Weingeist, weniger Sauerstoff wie die Essig- säure besitzt. Das bei der Essigbildung als Mittelstufe sich bildende Aldehyd ist eine sehr flüchtige, nicht saure, ätherisch riechende Flüssig- keit, deren Dämpfe man in jeder Essigsiederei wahrnimmt. Hiernach stellt sich der Prozess der Essigsäurebildung dar: I. C2H60 + 0 = C2H40 -f- H20 Alkohol Sauerstoff Aldehyd Wasser IL C2H40 + 0 = Aldehyd Sauerstoff Essigsäure. Bei der Oxydation des Alkohols geht derselbe zuerst {unter Wasserstoff vertust) in Aldehyd, daraxif (unter Sauerstoffaufnahme) in Essig säure über. *) Aldehyd wurde von seinem Entdecker Liebig nach den Anfangs- buchstaben von Alkohol und dehydrogenatus (wasserstoffberaubt) benannt. Schlickum, Apothekerlehrling. 17


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