Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . rmeidenjeder Ueberschwänglichkeit und das Streben nach einem geschlossenen pathetischenAusdruck seiner Gesinnung bedingt die äusserste Prägnanz der Form und Kom-position» gilt auch für Sansovino. Wie Raffael in seinen monumentalen Gemäldenin den Stanzen des Vatikans an Fra Bartolommeo, so lehnt sich schliesslich Michel-angelo in seinem Juliusgrabmal auch an Sansovinos Schöpfungen an. —Es war nötig, die Analogien in der Entwicklung der Malerei und der dekora-tiven Architektur zu betrachten, um uns nun zuletzt dem


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . rmeidenjeder Ueberschwänglichkeit und das Streben nach einem geschlossenen pathetischenAusdruck seiner Gesinnung bedingt die äusserste Prägnanz der Form und Kom-position» gilt auch für Sansovino. Wie Raffael in seinen monumentalen Gemäldenin den Stanzen des Vatikans an Fra Bartolommeo, so lehnt sich schliesslich Michel-angelo in seinem Juliusgrabmal auch an Sansovinos Schöpfungen an. —Es war nötig, die Analogien in der Entwicklung der Malerei und der dekora-tiven Architektur zu betrachten, um uns nun zuletzt dem grössten und letzten floren-tinischen Meister ^uf dekorativem Gebiete zuzuwenden — Michelangelo. Ein Riese,sieht er, wie der felsige Gipfel eines Berges ins liebliche Tal, auf das Quattrocentozurück. Er ist auf dekorativem Gebiete bezw. in seinen Grabdenkmälern die letzteKonsequenz der Kunst der vorangegangenen Zeit und gerade hier weit mehr alsanderwärts durch den historischen Entwicklungsgang bedingt. Dies darzutun istdie allgemeine Aufgabe des Folgenden. 312. Abh. lys. Miilu laiii^clo. MoscsslaUic. San rii-Uu in XiiKuli. cEr schaiil ilcn Wcltlanl im Liclilc ewiger ist Uberhaupl ilic Giüssc dieses verwickelten Wesens,dieses Eintagsj^cseliöpfes, dass es Ewiges dcnlicn liuiin.» Justi. X[I. DIE GRABDENKMÄLER MICHELANGELOS. A. Das J 111 i II s d e n k iii a 1. L Die ältesten Entwürfe. Ganze Jahrhunderte scheinen nach bestimmten Seiten hin nur für einen Ein-zigen geschaffen, ganze Generationen nur für einen Genius gelebt zu l<ünstlerisclien Richtungen, die tausend geistigen FUissciien und Bächiein, dielange in mannigfachen unstäten Windungen durcheinander liefen, fliessen plötzlichan einem Punkt zusammen, um zu einem gewaltigen Strom anzuschwellen, dessenmajestätisches Rauschen nun auf einmal die Welt bestaunt. Michelangelo erscheintnirgends so sehr als das ins titanenhafte gesteigerte Wollen der vorangegangenen 3i3 Zeit als


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