Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . uder mythologischen Vorstellung ge-geben habe. Es erscheint mir zwin-gend, daß dieser Gedanke in zwei gänz-lich verschiedene Teile zerlegt werdenmuß und Dinge, die von Scha^ undanderen durcheinander geworfen werden, einer Trennung bedürfen. Es istimmerhin möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, daß der Anblick einer ein-äugigen Mißgeburt Veranlassung zu einer ersten Vorstellung, zu einer späteren,dann sensationell ausgebauten Erzählung, Legende und zum Mythos geg


Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . uder mythologischen Vorstellung ge-geben habe. Es erscheint mir zwin-gend, daß dieser Gedanke in zwei gänz-lich verschiedene Teile zerlegt werdenmuß und Dinge, die von Scha^ undanderen durcheinander geworfen werden, einer Trennung bedürfen. Es istimmerhin möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, daß der Anblick einer ein-äugigen Mißgeburt Veranlassung zu einer ersten Vorstellung, zu einer späteren,dann sensationell ausgebauten Erzählung, Legende und zum Mythos gegebenhat. Es ist aber von der Hand zu weisen, daß die Betrachtung einer solchenMißgeburt einen vorbildlichen Anteil hatte an deren plastischer bildlicherGestaltung. Der Beweis hierfür ist erbringbar, während dies für die ersteBehauptung auch im ablehnenden Sinne nicht der Fall ist. Wir besi^en ausder Antike nur wenig Darstellungen von Zyklopen. Aber die Darstellungentspricht immer der Schilderung des Plinius: ein Auge in der Milte derStirn, jedenfalls oberhalb der Nase (siehe Figur 8). In Wirklichkeit aber sind. Fig. 8. Zyklop. Anlikcr Marinorkopf. 35 GRIECHENGÖTTER UND MISSGEBURTEN. die menschlichen Zyklopen ausnahmslos so gestaltet, daß das Auge sich inder Mitte des Gesichtes und unterhalb der Nasa befindet. Der Unterschiedist ein solch krasser, dal? man hier umgekehrt einen Schluß ziehen könnte,der die Schal?sche Theorie über den Haufen stößt; der Anblick des mensch-lichen Zyklopen ist ein so charakteristischer, daß aus der Tatsache, daß seinecharakteristischen Merkmale auf die bildliche Gestaltung der Alten ohne Einflußblieben, der Schluß berechtigt erscheint, daß beide nichts miteinander gemeinhaben. Die Sirenen und Najaden sowohl wie die Harpyien, die erstcren mitFischschwänzen, die zweiten mit Vogelleib und Füßen, bringt der Autor zusammenmit der sogenannten menschlichen Mißbildung, der Sirencnbildung, das heißteiner Vereinigung der untere


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