. Die Gartenwelt. Gardening. 186 Die Gartenwelt. VII, 16 Weiterzucht. Man muss nur beachten, dass die beiden Arten, nämlich Drosera rotundifolia und D. longifolia, in ihren Ansprüchen verschieden sind. D. rotundifolia wächst in nassen Mooren gern auf kleinen Hügeln oder in der Wiese zwischen Sphagnum. An der Nord- und Ostsee kommt sie aber auch in fast reinem Dünensande ohne Sumpf- moos vor. Es ist also nicht unbedingt nötig und im Garten sogar nach- teilig, wenn das Sumpf- moos zu üppig wuchert und die Drosera erstickt. Auch die nordamerikani- sche Drosera, die eine be- sondere Form unserer r


. Die Gartenwelt. Gardening. 186 Die Gartenwelt. VII, 16 Weiterzucht. Man muss nur beachten, dass die beiden Arten, nämlich Drosera rotundifolia und D. longifolia, in ihren Ansprüchen verschieden sind. D. rotundifolia wächst in nassen Mooren gern auf kleinen Hügeln oder in der Wiese zwischen Sphagnum. An der Nord- und Ostsee kommt sie aber auch in fast reinem Dünensande ohne Sumpf- moos vor. Es ist also nicht unbedingt nötig und im Garten sogar nach- teilig, wenn das Sumpf- moos zu üppig wuchert und die Drosera erstickt. Auch die nordamerikani- sche Drosera, die eine be- sondere Form unserer rotundifolia, mit Namen rot. americana, sein soll, habe ich ohne Sphagnum gezogen; ich konnte aber keinen unterschied zwi- schen dieser und unserer deutschen Art feststellen. Drosera longifolia wächst stets in nächster Nähe des Wassers oder, was noch häufiger der Fall ist, sie steht direkt in demselben. Sie verlangt also sehr viel Feuchtigkeit. Früher stellte ich sie in einen hohen Untersatz oder auch in einen zweiten mit Wasser gefüllten Topf, so dass die Oberfläche des Ballens bedeckt war. Es war aber nicht das Eichtige. Das braune Wasser des Moores enthält soviel Humussäure gelöst, dass in ihm weder Fäulnis noch Algen aufkommen. Mit diesen beiden Widerwärtigkeiten hat man aber in der Kultur zu rechnen, das Wasser ist alle Tage grün, die Erde wird schmierig und sauer, und das ist es, was die Sache schwierig macht. Nun verwende ich viel Holzkolde in der Erde und stelle das Gefäss in einem grösseren Bassin etwas unter Wasser. Goldfische und Teichschnecken sorgen hier für Be- seitigung der Algen. So hält sie sich noch am besten. Im Herbst bilden beide Arten ihre Winterknospen. Sie werden dann in einen kalten Kasten gestellt. Hier sind sie vor dem Vertrocknen am ehesten geschützt und treiben nicht so früh als im Hause. Von den einheimischen Mittelformen ist die in den Alpen vorkommende D. obovata die an- sehnlichste. Ob sie schon jemand zu kultivieren ver


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