. Die Gartenwelt. Gardening. 498 Die Gartenwelt. XVIII, 39 mit Moosen und Flechten den dürren Sand. Nur auf den von den Sdinucken gedüngten Stellen erhebt auch das Ruch- gras (Anthoxanthum odoratum) seine hohen Halme. An Moorrändern findet man das steife Pfeifengras (Molinia caerulea) mit seinen glänzenden, dunkelvioletten Aehrchen, die Rasen- binse (Scirpus caespitosus) und die Simse (Juncus sqiiarrosiis). Hier weicht auch langsam das gemeine Heidekraut und macht der Glocken- oder Moorheide Platz, die uns schon um Johann! mit ihren hellkarminroten Blütentrauben erfreut. Auch der große Enzian


. Die Gartenwelt. Gardening. 498 Die Gartenwelt. XVIII, 39 mit Moosen und Flechten den dürren Sand. Nur auf den von den Sdinucken gedüngten Stellen erhebt auch das Ruch- gras (Anthoxanthum odoratum) seine hohen Halme. An Moorrändern findet man das steife Pfeifengras (Molinia caerulea) mit seinen glänzenden, dunkelvioletten Aehrchen, die Rasen- binse (Scirpus caespitosus) und die Simse (Juncus sqiiarrosiis). Hier weicht auch langsam das gemeine Heidekraut und macht der Glocken- oder Moorheide Platz, die uns schon um Johann! mit ihren hellkarminroten Blütentrauben erfreut. Auch der große Enzian (Genüana Pneumonanthe) öffnet jetzt über dichten Moospolstern seine kobaltblauen Becher, das Sandglöckchen (Jasione montana) seine hellblauen, halbkugeligen und der Teufelsabbiß {Succisa pratensis) seine rotvioletten Blüten- köpfchen. Der Sommer bringt dann noch in trockenen Lagen des Heidegebietes die Blüten verschiedener Augentrostarten, des Hohlzahns, des Johanniskrautes und die hohen, schön roten Blütenstände des im Schatten von Gehölzen oder am Uferrand kleiner Heidequellteiche wachsenden Weidenröschens. Lange sind wir botanisierend durch diese stille Landschaft gewandert. Wir folgen nun einem ungepflegten, bald breiteren, bald schmaleren, krummen Wege, beiderseits mit noch krummeren Birken bestanden. Ueber die Heidhügel hinweg nahen wir uns einem Walde, über dessen Wipfeln eine Rauchsäule emporsteigt; diese und ein alsbald erreichter, mit Kartoffeln, Hafer und Klee bestellter Acker verraten eine mensdiliche Siedlung, welche, wenn auch im Dickicht tief versteckt, bald sichtbar wird. Die zottigen, wachsamen Hunde schlagen an. Wir befinden uns vor einem Heidjerhofe, dem Sitze des niedersächsischen Heidebauern. Ein Hain verknorrter, stämmiger Eichen, ein wenig besserer Boden, ein Bächlein, ein Wiesental — und die Ansiedlung war da. Das Gehöft ist umzäunt von einer aus Findlingsteinen hergestellten Mauer oder auch von einem aus gerissenem Eichenhol


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