. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 28 Die Garteii'velt. 389 letzten Lebensjahr öfter gesehen und von seinen Gewohnheiten erzählt hat: „Morgens von 9 bis 12, zuweilen bis 1 Uhr ging Rousseau herborisieren, darauf wieder Nachmittags bis zur Dunkelheit. Zu Haus verbrachte er den Morgen und Abend mit Ordnen seines Herbariums und mit Trocknen und Einlegen der Pflanzen, wobei er eine Sauberkeit und Zartheit der Behandlung zeigte, wie vor ihm niemals ein ; Wie groß sein Lerneifer in der Botanik war, geht aus folgender Aeußerung Rousseaus her- vor: „Ich gehe in allem Ernste damit um, das


. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 28 Die Garteii'velt. 389 letzten Lebensjahr öfter gesehen und von seinen Gewohnheiten erzählt hat: „Morgens von 9 bis 12, zuweilen bis 1 Uhr ging Rousseau herborisieren, darauf wieder Nachmittags bis zur Dunkelheit. Zu Haus verbrachte er den Morgen und Abend mit Ordnen seines Herbariums und mit Trocknen und Einlegen der Pflanzen, wobei er eine Sauberkeit und Zartheit der Behandlung zeigte, wie vor ihm niemals ein ; Wie groß sein Lerneifer in der Botanik war, geht aus folgender Aeußerung Rousseaus her- vor: „Ich gehe in allem Ernste damit um, das ganze „Regnum vegetabile" von Murray auswendig zu lernen und mir alle bekannten Pflanzen der Erde ein- zuprä; Wir erfahren ferner, daß er die drei Foliobände der Botanik von Regnault durchstudierte und die Ränder dieser Bücher mit kritischen Anmerkungen bedeckte, die in den Ausgaben seiner Werke, hintereinander gedruckt, jetzt mehrere Bogen füllen. Am 20. Mai 1778 zog Rousseau aus Paris nach dem 10 Stunden entfernten Ermenonville, wo ihm der Marquis Gi- rardin eine Wohnung zur Verfügung gestellt hatte. Hier erfreute er sich in den letzten Tagen seines Lebens, inmitten von Feldern und Wiesen, Wäldern, Park- und Gartenanlagen, einer ruhigen Be- schäftigung mit seinen geliebten Pflanzen. Am Morgen des 2. Juli starb er nach kurzer Krankheit und wurde dann in Er- menonville auf der sogen. Pappelinsel bestattet. Von hier ließ der Convent K-r seine Gebeine nach Paris bringen, um sie in dem Gewölbe des Pantheon neben denen Voltaires beizusetzen, aber 1819 wurden auf Anstiften der Regierung geraubt und in grübe geworfen. So fand Rousseau nicht einmal im Tode die Ruhe, die er bei Lebzeiten so schmerzlich entbehrt hatte. Wir können keine Blumen auf sein Grab legen, wir werden aber bei dem Namen dieses edlen und unglücklichen Mannes immer daran denken, welche große Rolle die Blumen in seinem Leben gespielt haben, und daß er es gewesen ist, der zuers


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